Nutzung Birnengenpool (NUBIG)

NAP-Projekt NN0071 | Projektleitung Anna Dalbosco | Projektdauer: 2023- Ende 2026

Die Schweizer Birnenvielfalt umfasst mehr als 600 Sorten, von süssen Tafelbirnen bis hin zu gerbstoffreichen Mostbirnen. Um diesen wertvollen Genpool genauer kennen zu lernen, hat FRUCTUS ein Projekt zur Nutzung des Birnengenpools lanciert.

Forschung

Teilprojekt 1: Züchterisch interessante Eigenschaften im Schweizer Birnengenpool

Die klassische Züchtung wird vom Menschen seit eh und je genutzt, um die Nutzpflanzen auf seine Bedürfnisse anzupassen. Neu ist, dass man die für bestimmte Eigenschaften verantwortliche Genbereiche nun einfacher finden, visualisieren und in der Nachkommenschaft identifizieren kann. So wird die Züchtung neuer Sorten beschleunigt und es können einfacher Sorten entstehen, welche zum Beispiel weniger Pflanzenschutz brauchen oder besser die Frühlingsfröste überstehen.

Deshalb wird in den 155 Sorten der „Birnen Core Collection“ nach Genbereichen (QTLs) gesucht welche für züchterisch interessante Eigenschaften wie Krankheitstoleranzen bei Feuerbrand und Schwarzfleckenkrankheit, Blüte und Saftqualität verantwortlich sind.

Standort: Nationale Birnen Core Collection in Bözberg. Hier wurden 2019 155 verschiedene Schweizer Most- und Verarbeitungsbirnen auf Niederstammbäumen gepflanzt. Dieser Projektteil wird in Zusammenarbeit mit Agroscope, der ETH Zürich und dem Julius Kühn Institut in Dresden bearbeitet

Praxis

Teilprojekt 2: Tafelqualität im Schweizer Birnengenpool

Aufgrund der Birnenbeschreibungen in vorherigen FRUCTUS Projekten werden als Tafelbirnen geeignete Sorten ausgewählt, vermehrt und auf drei Landwirtschaftsbetrieben ausgepflanzt. So lassen sich die Sorten unter einander vergleichen und ihre jeweiligen Stärken und Schwächen können identifiziert werden. Durch diese Informationen entstehen konkrete Empfehlungen für Landwirtinnen, Gärtner und/oder Gastronominnen zu wenig bekannten alten Sorten.

Standort: Drei neue Niederstamm-Anlagen in der Ost- und Zentralschweiz sowie im Wallis

Das Projekt wird im Rahmen des Nationalen Aktionsplans zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung pflanzengenetischer Ressourcen für die Ernährung und Landwirtschaft (NAP-PGREL) durch das Bundesamt für Landwirtschaft und die CAVO Stiftung finanziell unterstützt.

Projektpartner sind die ETH Zürich und Agroscope