Baumnüsse

Die Walnuss oder Baumnuss (Juglans regia) war vor der letzten Eiszeit hier heimisch, starb dann aus und wurde von den Römern als Kulturpflanze wieder über die Alpen gebracht. Seither gehört die Baumnuss zum Kulturgut der Schweiz.

Klimatisch stellt die Walnuss hohe Anforderungen: nicht zu strenge Winter und geringe Blütenfrostgefahr sind ein Muss. Die vielseitige Nutzung ist aber beeindruckend: Früchte, Öl, Holz, aber auch als Heilpflanze und imposanter Einzelbaum ist die Walnuss nicht wegzudenken.

FRUCTUS hat sich zusammen mit anderen Organisationen auf die Suche nach Baumnusssorten in der Schweiz gemacht und diese beschrieben. Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) hat rund 120 Sorten als erhaltenswert eingestuft. Je zwei Bäume wurden in Erhaltungssammlungen gepflanzt.

Auch bei den Nüssen gibt es ein breites Spektrum an Formen und Grössen. Selbst bei der Nussfarbe gibt es Unterschiede: die Gublernuss besitzt eine rote Kernhaut. Diese Sorte wurde von FRUCTUS im Jahr 2012 zur Sorte des Jahres gekürt. Die Nüsse unterscheiden sich auch bezüglich der Grösse der Kerne. Es gibt Sorten, die sich leicht knacken lassen und bei denen die Kerne gut herausgelöst werden können. Bei anderen Sorten, den so genannten Grübelnüssen, sind die Kerne klein und lassen sich nur schlecht herauslösen.

Der Nussbaum treibt zwar je nach Sorte bereits früh im Frühjahr aus, bis seine Blätter ganz entfaltet sind, dauert es aber einige Zeit. Nussbäume sind deshalb die spätesten Laubbäume, die voll belaubt sind.

Auf einem Baum kommen männliche (2. Bild) und weibliche Blüten (3. Bild) vor.

Meist zeigen sich erst die männliche Blüte, und erst später die weiblichen. Es gibt aber auch Sorten, bei denen dies umgekehrt ist.

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ging der Schweizer Nussbaumbestand zurück. Die ganze Vielfalt bewährter, in der Schweiz vorhandener Sorten drohte in den letzten Jahrzehnten verloren zu gehen. Von vielen Bäumen werden die Früchte nicht mehr genutzt und unser Baumnusskonsum besteht zu 80 % aus importierten Nüssen.

Der Nussbaum wird in der Schweiz noch nicht so lange veredelt. Deshalb sind die grossen, alten Bäume immer Sämlinge. Unterdessen gibt es aber in Baumschulen eine Vielzahl von veredelten Bäumen zu kaufen.

Erfreulicherweise ist nun eine neue Entwicklung zu sehen: Seit einigen Jahren werden wieder vermehrt Nussbäume gepflanzt und die Nüsse genutzt. Landwirte haben sich zu Gruppen zusammengeschlossen, um die Nüsse gemeinsam zu verarbeiten und auf den Schweizer Markt zu bringen.

Sortenporträts

Von den rund 120 vom Bundesamt für Landwirtschaft als erhaltenswert eingestuften Sorten hat FRUCTUS Sortenbeschreibungen erarbeitet.

Nüsse Trocknen und Verarbeiten

Um Nüsse zu verarbeiten oder lange aufbewahren zu können, müssen sie getrocknet werden.