Bittenfelder

Synonyme: Bittenfelder Sämling

Zufallssämling aus Bittenfeld in der Nähe von Stuttgart. In Baden-Württemberg weit verbreitet, in der Schweiz eher selten. Sehr guter, säurereicher Mostapfel. Bewährte Sämlingsunterlage. Der anfangs etwas langsame, später aber starke Wuchs führt zu einer breiten, ausladenden Krone und es braucht etwas Geduld, bis die Sorte in den Ertrag kommt. Diese Sorte wird wegen ihrer Langlebigkeit gerne als gesunde und im Alter frohwüchsige Unterlage für Hochstämme verwendet. Die Blüte ist frostwiderstandsfähig und spät. Die voll ausgereiften Früchte ergeben einen ausgezeichneten Gär- und Süssmost.

Steckbrief

Verwendung Most- und Kochapfel
Geschmack sauer
Fruchtgrösse klein bis mittel
Fruchtfarbe Grundfarbe: zitronengelb, Deckfarbe: fehlt
Lagerung im Kühllager bis März lagerbar
Blütezeitpunkt spät
Reifezeitpunkt spät
Höhenlage* k.A.
Krankheitsanfälligkeit
Schorf schwach anfällig
Mehltau schwach anfällig
Feuerbrand sehr schwach anfällig
Marssonina k.A.

*Anbau in höheren Lagen: Die meisten Apfelsorten gedeihen auf der Alpennordseite als freistehende Bäume bis auf eine Höhe von rund 700 m.ü.Meer problemlos. In höheren Lagen bis ungefähr 1000 m.ü.M kommen spätreifende und besonders frostempfindliche Sorten nicht mehr in Frage. Darüber benötigt es entweder einen geschützten Standort, z.B. an einer Hauswand oder speziell an Höhenlagen angepasste Sorten. Kritisch wird es ab ungefähr 1200 m.ü.M, aber selbst dort können Apfelbäume mit einer geschickten Sorten- und Standortwahl erfolgreich kultiviert werden. Als Faustregel gilt, dass pro 100 m höhere Lage die Blüte und Ernte um rund eine Woche verzögert wird. Wird im Steckbrief „nicht geeignet“ angegeben, so fehlen gesicherte Angaben, dass die Sorte für Höhenlage geeignet ist.

Datenquelle: Die Sortenblätter wurden in einem Projekt zur Beschreibung von Obstgenressourcen im Auftrag des BLW bei FRUCTUS und Agroscope im Rahmen des Nationalen Aktionsplans zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung pflanzengenetischer Ressourcen für die Ernährung und Landwirtschaft (NAP- PGREL) erstellt. Das FRUCTUS-Projekt wird vom Bundesamt für Landwirtschaft finanziert.
Bei den Sorten ohne Sortenblatt wurden die Beschreibungen von FRUCTUS-Fachpersonen erstellt basierend auf Literaturangaben und Erfahrungswerten.