Wehntaler Hagapfel

Synonyme: Süniker Hagapfel

Die Sorte wurde bereits 1925 als einer von zwei «Stadler Hagäpfeln» in der Pomologie von Theodor Zschokke (1868-1951) beschrieben. Ideale Sorte für den extensiven Hochstammanbau. Der Baum wächst stark und bildet eine kugelige, dichte Krone und bringt regelmässige Erträge. FRUCTUS kürte den genetisch einzigartigen und äusserst robusten «Wehntaler Hagapfel» 2015 zur Schweizer Obstsorte des Jahres.
Das von FRUCTUS/Agroscope erarbeitet Sortenblatt beschreibt die Sorte ausführlich (pdf zum herunterladen).

Hohe Robustheit gegenüber Mehltau, Schorf und vermutlich auch die Marssonina-Blattfallkrankeit, wie Versuche am Strickhof (ZH) zeigen (Resultate zum Versuch: Marssoninarobustheit). Auch bei Baumschulen ist die Sorte beliebt dank seines kräftigen und gesunden Stammes und das dadurch verminderte Krebsrisiko. Zudem ausgezeichneter eher süsslicher Mostapfel. Im Rahmen des Promotionsprojektes PROGR wird die Pflanzung von Hochstammanlagen mit dieser Sorte unterstützt.

Steckbrief

Verwendung Tafel- und Mostapfel, Cider (süss)
Geschmack sauer, ausgeglichen, aromatisch
Fruchtgrösse mittel bis gross, Höhe 63 mm, Durchmesser 74 mm
Fruchtfarbe Grundfarbe: grüngelb, Deckfarbe: rot
Lagerung im Kühllager bis Dezember lagerbar
Blütezeitpunkt früh bis mittel
Reifezeitpunkt spät bis sehr spät
Höhenlage* nein
Krankheitsanfälligkeit
Schorf schwach anfällig (Felderhebungen)
Mehltau schwach anfällig
Feuerbrand Blütentest: sehr niedriger Befall (1 Test)
Marssonina schwach anfällig (Felderhebungen)

*Anbau in höheren Lagen: Die meisten Apfelsorten gedeihen auf der Alpennordseite als freistehende Bäume bis auf eine Höhe von rund 700 m.ü.Meer problemlos. In höheren Lagen bis ungefähr 1000 m.ü.M kommen spätreifende und besonders frostempfindliche Sorten nicht mehr in Frage. Darüber benötigt es entweder einen geschützten Standort, z.B. an einer Hauswand oder speziell an Höhenlagen angepasste Sorten. Kritisch wird es ab ungefähr 1200 m.ü.M, aber selbst dort können Apfelbäume mit einer geschickten Sorten- und Standortwahl erfolgreich kultiviert werden. Als Faustregel gilt, dass pro 100 m höhere Lage die Blüte und Ernte um rund eine Woche verzögert wird. Wird im Steckbrief „nicht geeignet“ angegeben, so fehlen gesicherte Angaben, dass die Sorte für Höhenlage geeignet ist.

Datenquelle: Die Sortenblätter wurden in einem Projekt zur Beschreibung von Obstgenressourcen im Auftrag des BLW bei FRUCTUS und Agroscope im Rahmen des Nationalen Aktionsplans zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung pflanzengenetischer Ressourcen für die Ernährung und Landwirtschaft (NAP- PGREL) erstellt. Das FRUCTUS-Projekt wird vom Bundesamt für Landwirtschaft finanziert.
Bei den Sorten ohne Sortenblatt wurden die Beschreibungen von FRUCTUS-Fachpersonen erstellt basierend auf Literaturangaben und Erfahrungswerten.