Königlicher Kurzstiel

Synonyme: Court pendu royale, Court pendu plat, Wollaton Pippin, Wise Apple, Court-Queue, Carpendu-Apfel, Käsapfel,, Roter Kurzstiel

Sehr alte Sorte, die bereits 1565 im Zusammenhang mit dem Lustgarten von Herzog Friedrich I. in Stuttgart erwähnt wird. Die Herkunft ist nicht bekannt, die Sorte wurde jedoch schon im 13. Jh. erwähnt und 1857 vom Deutschen Pomologenverein zum Anbau empfohlen. Der Hochstammbaum zeigt nur in der Jugend guten Wuchs und bildet eine mittelgrosse kugelige Krone. Die Sorte eignet sich für alle Verwendungsarten.

Steckbrief

Verwendung Tafel- und Mostapfel
Geschmack ausgeglichen
Fruchtgrösse klein bis mittel, Höhe 45 mm, Durchmesser 65 mm
Fruchtfarbe Grundfarbe: grüngelb. Deckfarbe: dunkelrot
Lagerung im Kühllager bis März lagerbar
Blütezeitpunkt spät
Reifezeitpunkt mittel
Höhenlage* k.A.
Krankheitsanfälligkeit
Schorf mittel anfällig
Mehltau mittel anfällig
Feuerbrand Triebtestung: niedriger bis sehr hoher Befall (3 Tests)
Marssonina k.A.

*Anbau in höheren Lagen: Die meisten Apfelsorten gedeihen auf der Alpennordseite als freistehende Bäume bis auf eine Höhe von rund 700 m.ü.Meer problemlos. In höheren Lagen bis ungefähr 1000 m.ü.M kommen spätreifende und besonders frostempfindliche Sorten nicht mehr in Frage. Darüber benötigt es entweder einen geschützten Standort, z.B. an einer Hauswand oder speziell an Höhenlagen angepasste Sorten. Kritisch wird es ab ungefähr 1200 m.ü.M, aber selbst dort können Apfelbäume mit einer geschickten Sorten- und Standortwahl erfolgreich kultiviert werden. Als Faustregel gilt, dass pro 100 m höhere Lage die Blüte und Ernte um rund eine Woche verzögert wird. Wird im Steckbrief „nicht geeignet“ angegeben, so fehlen gesicherte Angaben, dass die Sorte für Höhenlage geeignet ist.

Datenquelle: Die Sortenblätter wurden in einem Projekt zur Beschreibung von Obstgenressourcen im Auftrag des BLW bei FRUCTUS und Agroscope im Rahmen des Nationalen Aktionsplans zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung pflanzengenetischer Ressourcen für die Ernährung und Landwirtschaft (NAP- PGREL) erstellt. Das FRUCTUS-Projekt wird vom Bundesamt für Landwirtschaft finanziert.
Bei den Sorten ohne Sortenblatt wurden die Beschreibungen von FRUCTUS-Fachpersonen erstellt basierend auf Literaturangaben und Erfahrungswerten.