Boskoop

Synonyme: Reinette de Montfort, Schöner von Boskoop

Diese Sorte wurde 1856 vom Pomologen K.J.W. Ottolander (1882-1887) in Boskoop, Niederlande, entdeckt. Als Hochstamm wächst der Bokoop stark bis sehr stark mit breit ausladender Krone, guter Verzweigung und mit kräftigem Blattwerk. Die Sorte ist anfällig für Holz- und Blütenfrost, bringt hohe Erträge, ist aber stark alternanzanfällig. Die langjährige Robustheit gegen Krankheiten wird in jüngster Zeit etwas getrübt durch einen aggressiven Schorfstamm, der bei nasser Witterung vereinzelt zu starkem Befall führen kann. Die Sorte ist triploid und kann deshalb trotz ihrer schönen grossen Blüten keine andere Sorte befruchten.
Das von FRUCTUS/Agroscope erarbeitet Sortenblatt beschreibt die Sorte ausführlich (pdf zum herunterladen).

Steckbrief

Verwendung Tafel-, Koch- und Mostapfel. Spezialmostapfel.
Geschmack sauer, ausgeglichen, aromatisch
Fruchtgrösse gross, Höhe 65 mm, Durchmesser 78 mm
Fruchtfarbe Grundfarbe: grüngelb. Deckfarbe: rot
Lagerung im Kühllager bis März lagerbar
Blütezeitpunkt mittel bis spät
Reifezeitpunkt mittel bis spät
Höhenlage* geeignet
Krankheitsanfälligkeit
Schorf mittel anfällig
Mehltau mittel anfällig
Feuerbrand robust
Marssonina k.A.

*Anbau in höheren Lagen: Die meisten Apfelsorten gedeihen auf der Alpennordseite als freistehende Bäume bis auf eine Höhe von rund 700 m.ü.Meer problemlos. In höheren Lagen bis ungefähr 1000 m.ü.M kommen spätreifende und besonders frostempfindliche Sorten nicht mehr in Frage. Darüber benötigt es entweder einen geschützten Standort, z.B. an einer Hauswand oder speziell an Höhenlagen angepasste Sorten. Kritisch wird es ab ungefähr 1200 m.ü.M, aber selbst dort können Apfelbäume mit einer geschickten Sorten- und Standortwahl erfolgreich kultiviert werden. Als Faustregel gilt, dass pro 100 m höhere Lage die Blüte und Ernte um rund eine Woche verzögert wird. Wird im Steckbrief „nicht geeignet“ angegeben, so fehlen gesicherte Angaben, dass die Sorte für Höhenlage geeignet ist.

Datenquelle: Die Sortenblätter wurden in einem Projekt zur Beschreibung von Obstgenressourcen im Auftrag des BLW bei FRUCTUS und Agroscope im Rahmen des Nationalen Aktionsplans zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung pflanzengenetischer Ressourcen für die Ernährung und Landwirtschaft (NAP- PGREL) erstellt. Das FRUCTUS-Projekt wird vom Bundesamt für Landwirtschaft finanziert.
Bei den Sorten ohne Sortenblatt wurden die Beschreibungen von FRUCTUS-Fachpersonen erstellt basierend auf Literaturangaben und Erfahrungswerten.