Bohnapfel

Synonyme: Rheinischer Bohnapfel, Grosser Rheinischer Bohnapfel

Zwischen 1750 und 1760 im Neuwieder Becken am Mittelrhein entdeckt. Als Hochstamm wächst der Baum wächst mittelstark bis stark, kommt spät in den Ertrag und bildet eien breite Krone. Die Alternanz ist ausgeprägt. Je nach Lage ist mit etwas Schorf zu rechnen, an wärmeren Standorten jedoch meist kein Problem. Nasse und kalte Böden sind zu meiden, da auf diesen Standorten Krebs auftreten kann. Die Sorte ist triploid. Der Bohnapfel ist eine begehrte Mostapfelsorte und kann im Naturlager bis im folgenden Sommer gelagert werden. Deswegen war der Bohnapfel früher eine wichtige Sorte für die Selbstversorgung auf den Bauernbetrieben. Noch heute hat die Sorte eine relativ grosse Verbreitung.

Steckbrief

Verwendung Tafel-, Most- und Kochapfel. Spezialmostsorte
Geschmack sauer
Fruchtgrösse klein bis mittel
Fruchtfarbe Grundfarbe: gelbgrün, Deckfarbe: dunkelrot
Lagerung im Kühllager bis Juni lagerbar
Blütezeitpunkt mittelfrüh
Reifezeitpunkt spät
Höhenlage* geeignet
Krankheitsanfälligkeit
Schorf mittel anfällig
Mehltau schwach anfällig
Feuerbrand schwach anfällig
Marssonina k.A.

*Anbau in höheren Lagen: Die meisten Apfelsorten gedeihen auf der Alpennordseite als freistehende Bäume bis auf eine Höhe von rund 700 m.ü.Meer problemlos. In höheren Lagen bis ungefähr 1000 m.ü.M kommen spätreifende und besonders frostempfindliche Sorten nicht mehr in Frage. Darüber benötigt es entweder einen geschützten Standort, z.B. an einer Hauswand oder speziell an Höhenlagen angepasste Sorten. Kritisch wird es ab ungefähr 1200 m.ü.M, aber selbst dort können Apfelbäume mit einer geschickten Sorten- und Standortwahl erfolgreich kultiviert werden. Als Faustregel gilt, dass pro 100 m höhere Lage die Blüte und Ernte um rund eine Woche verzögert wird. Wird im Steckbrief „nicht geeignet“ angegeben, so fehlen gesicherte Angaben, dass die Sorte für Höhenlage geeignet ist.

Datenquelle: Die Sortenblätter wurden in einem Projekt zur Beschreibung von Obstgenressourcen im Auftrag des BLW bei FRUCTUS und Agroscope im Rahmen des Nationalen Aktionsplans zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung pflanzengenetischer Ressourcen für die Ernährung und Landwirtschaft (NAP- PGREL) erstellt. Das FRUCTUS-Projekt wird vom Bundesamt für Landwirtschaft finanziert.
Bei den Sorten ohne Sortenblatt wurden die Beschreibungen von FRUCTUS-Fachpersonen erstellt basierend auf Literaturangaben und Erfahrungswerten.